90 Jahre Kobold – Ein Staubsauger wird zum Kultobjekt

 

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Kobold ist ein Begriff für Haus- und Naturgeister……..Der Kobold ist ein Hausgeist, der das Haus schützt, aber seine Bewohner gerne neckt, allerdings ohne Schaden anzurichten…..Nutznießer von Kobolden werden daher oft wohlhabend, können jedoch nicht sterben, bevor sie den Kobold an eine andere Person abgegeben haben.

…….“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kobold )

Wir lesen: Kobolde sind immer etwas tolles, für jene, die einen oder mehrere haben. Und die Erklärung passt auch gut auf unseren KOBOLD.

 

 

Die Gründung des Unternehmens Vorwerk und deren Wirkfelder

1883 gründeten die Brüder Carl und Adolf Vorwerk das Unternehmen als Barmer Teppichfabrik Vorwerk & Co, trennten sie sich aber noch im gleichen Jahr Carl Vorwerk leitete das Unternehmen alleine. 1903 folgte dann der Nachfolger von Carl Vorwerk, sein Sohn Carl Vorwerk jr. , welcher allerdings schon wenige Monate nachdem er den Betrieb übernommen hatte, verstarb.

So wurde nach dem Tod des Firmengründers im Jahr 1907 dessen Schwiegersohn August Mittelsten Scheid alleiniger persönlich haftender Gesellschafter. Dieser begann dann mit der Herstellung von Industriebauteilen, unter anderem Zahnräder und Getrieben, aber auch elektrischen Motoren für Grammophone, die in der Zeit sehr gefragt waren.

Sinkende Absätze, neue Geschäftsidee – die Geburt des KOBOLD

In den 1920er brach der Umsatz, aufgrund des aufkommenden Hörfunks, merklich ein und man sah sich nach Alternativen um. Der damalige Vorwerk-Chefingenieur entwickelte ab 1929 aus den Grammophone-Motoren einen handliche Staubsauger. 1930 war dann die Geburtsstunde des KOBOLDs – genauer: Kobold „Modell 30“

Und nicht nur das. Er wurde vermutlich auch eine Art Vorreiter des aktuellen Saugwischers, da er durch einen Bohnerbürstenaufsatz zum Bohnergerät umfunktioniert werden. Auch Zubehör zur Haartrocknung und Tierfell-Pflege wurde entwickelt.

Umsatzsteigerung durch Direktvertrieb

Obwohl der Kobold damals mit 56 Reichsmark für damalige Zeiten recht preiswert war – Staubsauger anderer Hersteller waren damals weit aus teurer – und dazu auch sehr Handlich und effektiv, wollte der Absatz trotzdem nicht steigen.

Werner Mittelsten Scheid, Sohn des August Mittelsten Scheind, war es im Jahre 1930 der damals den Direktvertrieb – ein in den amerikanischen Staaten schon erfolgreiches Vertriebssystem – nach Deutschland importierte. Schließlich lassen sich die Reinigungs-Vorzüge viel besser beim Saugen präsentieren als im Schaufenster ausstellen.

Durch dieses Vertriebssystems wurden schon in den Jahren zwischen 1930 und 1935 über 100 000 Exemplare, 1937 schon eine halbe Million, verkauft -und es wurde 1938 sogar ins Ausland expandiert.

Der Siegeszug vom Kobold geht weiter

Aufgrund der Kriegsjahre ruhte die Produktion bis Mitte der 1945 und auch der Vertrieb des Kobolds machte dadurch eine Pause. Aber ab Mitte 1945 lief dann die Produktion und auch der Vertrieb wieder an.

Besonders die Arbeitsplätze die Vorwerk dann anzubieten hatte, waren sehr begehrt: Die Menschen suchen Arbeit und Vorwerk Kobold bietet sie ihnen.

Der Millionste Kobold wurde dann auch schon in den 1949er in Einsatz gebracht – vermutlich war es damals das „MODELL T“ . Im Grunde bekam der Kobold nur ein neues Outfit, aus Duroplast statt aus Aluminium. Technisch blieb man aber beinahe bei dem bewährtem System und das sogar noch viele der folgenden Jahre.

1950 folgte dann der weitere Erfolgsweg des Kobolds. Es kam das „Modell 53“ auf den Markt und auch weitere Einsatzmöglichkeiten wurden durch Aufsätze geschaffen. So z.B. durch eine praktische Elektro-Polsterbürste PB 440 oder einer Trockenhaube um die Haare zu trocknen. In den 1959er folgte sogar die Einführung der ersten Elektro-Teppichbürste: „Modell ET 1“




Fortsetzung folgt……

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